Liebe Leute

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Heute Morgen war der Mond nur noch eine schmale Sichel.
Das heisst, es war nur eine schmale Sichel zu sehen. Ich glaub ja denen, die sagen, er sei eine Kugel. Er sei gross und drehe sich um sich und um uns.
Mir gefällt, dass er immer in Bewegung ist und dass er sich manchmal versteckt. Und dass er seine Show kostenlos anbietet, egal ob er nun gerade voll oder nur eine schmale Sichel ist.
Davon können wir uns alle eine Scheibe abschneiden, finde ich.
Auf jeden Fall hat er mich auf eine Idee gebracht:
Das neue Album „Aues & nüt“ scheint bis zum nächsten Vollmond vom 23.4.24 auf bandcamp.com.
Und es ist kostenlos herunterladbar. Dann lösche ich es wieder. Und vielleicht lasse ich es wieder einmal aufgehen und vielleicht auch nicht. Ich bin ja nicht der Mond. Und ich kann mit meinen berndeutschen Liedern machen, was ich will.
Und du auch. Einfach bis zum nächsten Vollmond.
Einer, der auch oft macht, was er will, ist mein lieber Schwager Gus Sauzay. Wenn der will, springt er verkleidet oder nackt in ein Boot, das vor einem einsamen Steg in einem Weiher liegt. Er stellt eine Kamera auf und überredet auch andere Leute dazu auf ihre Weise in dieses Boot zu steigen.
Ich finde, dass dies „Aues & nüt“ sehr gut zum Ausdruck bringt. Danke Gus für dieses Video!
Ich freue mich sehr, wenn Du die neuen Lieder anhören magst und bin gespannt, ob Dir etwas daran gefällt.
Ich wünsche gutes Sehen und Hören im Internet und zusätzlich gutes Fühlen, Riechen und Schmecken im richtigen Leben.
Floh

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Chers gens
Beaucoup de blabla sur la lune et sur un video.
bisou
flou

Liebe Leute

Heute morgen schaute ich mir zu einer grossen Tasse Konakaffee den Weltraumpostboten an, der mir die Münstergass letzte Woche ausgehändigt hatte.
Eine wunderbare Geschichte darüber, wie man auch ärgerlich aufgezwungen bekommenen Abweichungen von einer gemütlichen Routine schätzen lernen kann.
Etwas in dieser Art passiert ja die ganze Zeit. Meistens bist genau dann krank, wenn du nicht krank sein solltest oder du brichst dir eine halbe Stunde vor „Die unendliche Geschichte“ im Stadttheater den Ellenbogen und du erlebst genau ein solches Theater dann zuhause auf dem Sofa.
Und zwischendurch lernst du wieder Dinge zu schätzen, die du ohne die ärgerlich aufgezwung bekommenen Abweichungen von der gemütlichen Routine gar nie bemerkt hättest. Die sogenannt kleinen Dinge. Dass du zum Beispiel den Ellenbogen wieder weiter als 90 Grad beugen kannst. Oder dass die Sonne immer noch jeden Tag aufgeht und oft sogar auf deinen Balkon scheint. Und natürlich bist du dann auch immer wieder dankbar, dass es nur die kleinen Dinge sind, die dich ärgern.
Mir geht es nun schon seit 44 Jahren so. Und wenn es nach meinem Grossvater geht, dann darf ich mich nochmal 44 Jahre über all diese Dinge ärgern und freuen und dankbar sein. Und obwohl sehr viel ichichich bin ich vor allem dankbar, dass ich nicht alleine bin.
Ich habe Freunde, die mir genau vor einem Jahr geholfen haben, neue Songs aufzunehmen. Ich habe eine Schwester, die tolle Videos dreht.
Und ich lebe an einem Ort, wo Leute am Sonntag im Liebefeldpark auf Stecken sitzend mit Bällen werfend vor drei Reifen herumrennen.
Die grossen Dinge sind hier so gemütlich, dass die sogenannt kleinen überhaupt möglich sind und wir Zeit und Musse haben um Quiditch zu spielen oder Newsletter zu schreiben.
Wer weiss, vielleicht ist dieser Newsletter jetzt eine ärgerlich aufgezwungene Abweichung von deiner gemütlichen Routine. Vielleicht klickst du auch auf den Abmeldebutton und erlebst eine wohlige Freude dabei. Es sind immer die sogenannt keinen Dinge. Um die geht es auch im Song „Geschter“.

Alles Gute!
Floh